…in Form von AA oder AAA Standardbatterien sind eine feine Sache; von der Kapazität her kommen sie mittlerweile praktisch an Einweg-Alkali-Batterien heran; eine Mignonzelle (AA) erreicht als Alkalibatterie höchstens 3000mAh, NiMh-Akku inzwischen bis zu 2500 mAh. Alkali-Batterien sind aber nicht hochstromtauglich, bei 5oo mA Stromentnahme halbiert sich die Kapazität, bei 1A bekommt man nur 500 mAh raus, also gerade mal eine halbe Stunde Strom, ganz im Gegensatz zu den Akkus, die auch bei so hoher Leistungsentnahme über 2 Stunden halten. Akkus haben aber eine temperaturabhängige Selbstentladung von 1 – 5% pro Tag, was einer Halbwertszeit von 10 – 100 Tagen entspricht, Alkali-Batterien haben dagegen eine Halbwertzeit von 10 bis 100 Jahren; sie sind also für Uhren und andere Wenigverbraucher besser geeignet.
Bislang habe ich aber mit Standardbatterien als Akkus vor allem aus einem Grund wenig Spass gehabt: meine Ladegeräte hatten in der Regel eine oder zwei rote oder grüne Dioden, die anzeigen, das die Batterien geladen werden oder voll sind; leider reichen die übermittelten Informationen in vielen Situationen nicht aus; beispielsweise variiert die Nennkapazität einer Batterie je nach Modell zwischen 800 und 2500 mAh; wenn nun ein 2500 mAh-Akku nur 1000 mAh bringt, ist er in Reihe mit 2500mAh-Batterien nicht gut einsetzbar. Ein Ladegerät mit Lämpchen hilft da selbst dann nicht weiter, wenn es perfekt funtioniert. Kurzum, ein Ladegerät nur mit Lämpchen in Verbindung mit der Nutzung vieler verschiedene Akkus führen dazu, das immer wieder ein Satz Akkus nach kürzester Zeit leer ist und man nicht genau weiss warum, alle wieder ins Ladegerät steckt und man irgendwann die Lust verliert. Vor einigen Wochen ein Ladegerät fiel mir bei Conrad-Elektronic ein Ladegerät zum stolzen Preis von 59,95€ in die Hände, dem ich nicht wiederstehen konnte. (Nach LADEGERÄT BC-900 suchen, Artikel-Nr.: 512064 – ZA). Endlich mal wieder ein Produkt, wo mal jemand nicht nur mitgedacht hat, sondern mehr in die Schachtel gepackt hat, als ich erwartet hatte. Vier Ladeschächte für Mignon- und Microzellen, und zu jedem Schacht ein dreistelliges numerisches LCD , das in der Lage ist, Spannung, Strom, Kapazität und Zeit anzuzeigen. Das beste Feature an diesem Gerät ist der Test Mode: Zunächst wird der Akku vollgeladen, dann entladen und schliesslich wieder vollgeladen. Beim Entladen wird der Strom gemessen, so das am Ende die tatsächliche Kapazität angezeigt werden kann: Endlich ein Ladegerät, das anzeigen kann, wieviel die Energie ein Akku tatsächlich liefern kann. Jeder neu gekaufte Akku wird von mir also erst mal im Charge/DischargeTest/Charge-Modus gefahren. Dabei kommt dann meist raus, das die wenigsten Akkus die aufgedruckte Nennkapazität erreichen. So erreicht etwa zwei Conrad Energy 2300mAh – Akkus, die ich gerade geladen habe, 2130 und 2190 mAh, also 5-7% weniger; in seltenen Fällen gibt es auch einzelne Akkus, die über dem Nennwert liegen; ich hatte aber noch nie eine 4er Packung, wo mehr als eine Batterie drüber lag. Aber egal, endlich habe ich ein Gerät, das mein Vertrauen in Akkus soweit erhöht hat, dass ich sie jetzt mit gutem Gefühl nutze. Und dann war bei dem Ladegerät noch eine brauchbare Tasche, 4 Mignon und 4 Microzellen sowie 4 Adapter, mit denen man eine Mignonzelle zu einer Baby- oder Monozelle machen kann, dabei. Verbesserungswürdig, wenn auch akzeptabel, ist das User-Interface, das die Auswahl der Ladestromstärke nur in den ersten fünf Sekunden nach dem Einlegen der Batterie zulässt. Insgesamt aber eine kleine Anschaffung, die praktisch ist und mir Freude macht. Genauso wie mein Trockenbatterietester für ein paar Euro, mit dem ich herumliegende Batterien in Sekundenschnelle in Batteriemülleimer oder Batterievorrat einordnen kann.